Ich liebe es, in der Natur zu sein und ihre Schönheit zu bewundern. Dies Gedicht entstand an einem Waldsee im Frühling. Wer hat hier wohl bald seinen großen Auftritt?
Vor dem Auftritt
Noch wird die Bühne bereitet für den großen Auftritt
In ihrer Kapsel verborgen, macht sich die Seekönigin bereit
Will ihre Schönheit vor den Augen der Sonne entfalten
Noch nicht
Noch ist der Einsatz nicht gegeben
Noch hat der große Dirigent den Taktstock nicht geschwungen
Ist die Kulisse nicht fertig begrünt
Noch wachsen Blätter karmesinrot
vom Grund dem Licht entgegen
steigen auf wie kleine Teller
an die Oberfläche wässrigen Grüns im See
Hier und da nimmt schon ein Frosch auf ihnen seinen Platz ein
Dunkles Karmesin tragend wechseln sie sonnenbeschieden ihr Gewand
Ziehen es, allmählich ergrünend,
Faden für Faden aus
Um noch einmal mit feinen Adern dem Rot den Abschied zu erleichtern
Kleine Blutbahnen bildend
verzieht sich Karmesin zum äußersten Rand
Wartend
Wartend probt der See sein Kräuselwellenlied
Lässt dazu den Chor der Mücken tanzen
Wartend
Wie lange müssen wir noch warten
Wann dürfen wir vollkommene Schönheit sehen?
Wartet, bis auch das letzte Karmesin
als feines Rund noch das Blattgrün krönt